Kurz-Historie
der Maschine:
Die
Ju52/3mg6e mit der Werksnummer 6888 mußte am 04.01.1941 auf Grund starker
Fallböen in den Osttiroler Alpen auf ca. 2600m zur Notlandung ansetzen. Andere Quellen
nennen ein Eisfeld auf 3200m Höhe nordöstlich der Dreiherrnspitze als Absturzstelle und
gehen davon aus, dass die Ju 52 durch Eiswanderungen auf die jetzige Possition geschoben wurde.
Die sehr harte Landung, wahrscheinlich auf dem Umbalkees Schneefeld, überlebten 10 Personen. Das 11.
Besatzungsmitglied, der Funker, wurde beim Aufprall durch eine Schädelfraktur
stark verletzt und erlagt am 10.01.1941, auf dem Weg
ins Lienzer Krankenhaus, seinen Verletzungen. In den Folgejahren wurde die
Maschine mit Schnee bedeckt und "verschwand". 2001/2002 wurde die
Maschine das erste Mal wieder gesichtet, aber bergungstechnisch nichts
unternommen, bis sie am 15.08.2003 vom Innsbrucker Prof. Harald Stadler bei starkem
Tauwetter begutachtet wurde. In den folgenden Tagen gelang es der Bergrettung
Prägraten Propeller, Teile der Tragflächen sowie drei Motoren in einem
Hubschrauber zu Tal zu bringen. Auch die persönliche Habe der Besatzung wurde
gefunden: Essgeschirr, Zahnbürsten, Haargel, alte Zeitungen und Rasierwasser.
Weiter Teile wurden später geborgen und zu Tal gebracht. Das Wrack ist zum
Zeitpunkt 2014 weitestgehend abgetragen, sofern die Teile vom Gletscher
freigegeben wurden. Die Teile wurden zuerst unter anderem von Wolfgang Flach
(Sandy Air Corp.) in einer Lagerhalle in Zirl/Innsbruck gesammelt und
katalogisiert. Später wurde ein Restaurationsauftrag für das Cockpit (Nase)
erteilt. Das Cockpit ist weitestgehend komplett rekonstruiert.
Am 22.7.2010 wurde
mit der Firma Museumspartner ein Leihvertrag auf die Dauer von 10 Jahren für
die Wanderausstellung „Gletscherarchäologie Ju 52“ abgeschlossen. Zur Zeit sind keine Termine für die Ausstellung bekannt.
Besitzer der Ju 52
Teile sind zu je 50% Friedel Steiner und die Bergrettung Prägraten. Da die
Gemeinde einen Kredit von 25000 Euro zur Restaurierung des Cockpits nicht mehr
zurückzahlen wollte, trat sie in einem Vergleich ihren 50%igen Anteil der Teile
an den Kreditgeber Friedel Steiner ab und entschädigte diesen mit 12500 Euro.
Um
die Maschine, genauer gesagt um die Ladung, muß noch viel Aufklärungsarbeit
geleistet werden, denn ein Rettungstrupp der deutschen Luftwaffe transportierte
ohne Rücksichtnahme auf die Besatzungsmitglieder, erst einmal eiligst 6 Kisten
ab. Die Besatzung wurde zurückgelassen und mußte alleine und ohne Hilfe erst
Tage später den mühseligen Abstieg durchführen. Der Bergwacht Prägraten wurde
der Aufstieg zur Ju 52 und somit zur Rettung der Bestatzung zuerst verweigert.
Somit konnte der verletzte Funker erst zu spät geborgen werden. Die Ju 52 war
mit in Deutschland auf Lizenz gebauten Pratt&Whitney Motoren mit
Lizenzbautypenschildern ausgestattet und soll auf dem Weg nach Afrika gewesen
sein.
Besatzung
und Passagiere:
Stabsfeldwebel
August Pusch
Flugzeugführer
Erich Stobbe
Oberfeldwebel
Ing. Werner Walter
Unteroffizier
Schröder
Gefreiter Linke
und Buran
Funker Drexel,
Voigt und Petersen
und die
Monteure Dobler und Richter
Weiter Daten und Dokumente können hier eingesehen werden
Ein Radiobericht über die Ju 52 von Radio
Osttirol ist hier anzuhören
Bis 2018 war
das Cockpit als "Dauerleihgabe" in Mönchengladbach im Hugo Junkers
Hangar zu besichtigen
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